Aikido

AI steht für Freundschaft, Gleichgewicht und Harmonie,

KI für Energie, Geist, Wille,

DO für den Weg bzw. für die Philosophie.

Aikido ist eine aus Japan stammende, friedvolle Kampfkunst, die auch in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewinnt und ständig neue Anhänger findet.

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Grundlagen des Aikido sind effektive Selbstverteidigungstechniken, die der japanische Begründer, O-Sensei Morihei Ueshiba, aus klassischen Kampfkünsten entwickelt hat. Aikido ist ein Weg geistiger und körperlicher Schulung. Die Techniken des Aikido, die von Elementen des Ju-Jutsu und insbesondere des Schwertkampfes geprägt sind, zeichnen sich durch eine besondere Dynamik und Effektivität aus. Typisch sind die kreisrunden und spiralförmigen Techniken, mit denen die Angriffsenergie des Gegners für den Verteidiger nutzbar gemacht und verstärkt auf den Angreifer zurückgeführt werden kann. Das Umlenken des frontalen oder seitlichen Angriffes in eine Kreis- oder Spiralbewegung führt weiter zu den verschiedenen Wurftechniken. Zur Kontrolle des Angreifers gibt es Hebel- und Gelenkgriffe. Die Urformen dieser Techniken sind durchaus tödlich, wurden aber vom Begründer des Aikido weiterentwickelt. Von einer Vernichtung des Gegners wird Abstand genommen, die Anliegen des Aikido sind Harmonie und Bewahrung von Leben.

Im Mittelpunkt des Aikido steht die Lehre vom KI. Diese geistige Kraft zu entdecken und zu entwickeln, ist das eigentliche Ziel des Aikido. Dahinter steht die Einsicht, dass die rein körperliche Entwicklung, auch wenn sie noch so perfekt vervollkommnet wird, letzten Endes unbedeutend ist. Nur die Entwicklung der geistigen Kraft kann schließlich zu einer Denkweise führen, die frei ist von Aggression und Angst, die damit dann auch die Konfrontation überwindet. Ohne KI ist Aikido, wenn auch noch so perfekt, nichts als reine Technik und damit seelenlos.

Ähnlich wie bei Zen-Praktiken werden auch im Aikido Körperhaltungen und Einstellungen trainiert, die diesen Weg erleichtern und fördern sollen, beispielsweise Atemübungen (Kokyu), Konzentration auf den Mittelpunkt (Hara) und bewusste Lockerung verkrampfter Körperpartien. Das Ziel ist, die Gedanken fallen zu lassen und einen Bewusstseinszustand zu erreichen, der wach und aufmerksam im Moment verwurzelt ist, ohne die üblichen Schatten von Furcht, Sorge und Zweckdenken. Nur wenn diese Ruhe da ist, funktioniert Aikido.


„Aikido ist nicht nur Kampfkunst, vielmehr ist es eine Lebenseinstellung, es formt den Körper und den Geist.“


Aikido wurde von dem Japaner Morihei Ueshiba aus den Elementen des Daito-ryu-Aiki-Jutsu und des Schwertkampfes entwickelt. Die Ursprünge des Daito-ryu-Aiki-Jutsu lassen sich bis in das japanische Mittelalter zurückverfolgen, als diese Kampfkunst noch einen ausgesprochen exklusiven Charakter hatte und nur innerhalb bestimmter Familien gelehrt und weitervererbt wurde. Ueshiba starb 1969 im Alter von 86 Jahren. Er hatte bis kurz vor seinem Tode noch Aikido praktiziert und unterrichtet.

Da Aikido kein Kampf oder Wettbewerb ist, entfällt auch die allseits praktizierte und belastende Rivalität; es entsteht eine besonders angenehme und friedvolle Übungsatmosphäre. Das Aikido-Training eröffnet aber auch einen Weg der Selbstfindung und Bewusstseinserweiterung. Das Erlernen des Aikido ist vergleichbar mit dem Erlernen des Schreibens. Zuerst krampfen sich die Hände noch um den ungewohnten Stift. Wenn der Schüler versucht, die vom Lehrer mit Schwung und Eleganz vorgegebenen Linien nachzuziehen, sind die Ergebnisse vorerst einmal recht dürftig, und nur langsam kann sich der Schüler von den Beschränkungen seines Körpers und seines Geistes lösen. Schließlich wird er nach langem und zähem Üben lernen, flüssig zu schreiben und wird vielleicht auch zu einer schönen Handschrift gelangen. Ein japanisches Sprichwort lautet: „Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt.“

Die neuen Aikidoka (Ausübenden) werden im körperlichen Bereich zunächst mit Gymnastik und Grundformen auf die spezifischen Aikido-Techniken vorbereitet. Parallel dazu erfolgt eine Einführung in die Aikido-Falltechnik, die von allen Altersklassen in kurzer Zeit erlernt werden kann. Aikido überfordert Sie nicht! Die natürlichen Bewegungen, die umfangreiche Gymnastik und die Harmonie der Techniken fordern den Körper zwar ausgiebig,  zwingen ihn aber nicht zu Höchstleistungen. Aikido ist somit eine Kunst für alle. Im Aikido gibt es keine Alters- oder Gewichtsklassen. Die einzige Voraussetzung, Aikido zu erlernen, ist, neben einer allgemeinen Sporttauglichkeit, der Wille zur körperlichen Betätigung.

Fehl am Platze sind diejenigen, die in kurzer Zeit gefährliche Angriffstechniken zum Zwecke einer falsch verstandenen Selbstbestätigung erlernen wollen. Aikido ist eine Form der Selbstverteidigung. Es kann aber, wie alle Kampfkünste, keine Wunder vollbringen, wie sie Kino oder Fernsehen vorgaukeln. Trainingsfleiß und Begeisterung zählen im Aikido mehr als selbstgefälliges Zurschaustellen.


„Mich fasziniert am Aikido die subtile Kommunikation mit dem Partner, wie beim Tango Argentino.“